1. Lagebericht

Projekt 2007, Bolivien, Maya Paya Kimsa

Hier finden Sie den ersten Projekt-Bericht aus Bolivien/El Alto. Dies ist unser erstes Projekt, welches schon mit Einnahmen des Banketts unterstützt wird. Eine unserer ehrenamtlichen Helferinnen ist vor Ort und betreut gemeinsam mit den Sozialarbeitern die Kinder im Straßenkinder-Projekt "Maya Paya Kimsa". Von ihr erhielten wir die ersten Eindrücke

 
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“El Alto- Ciudad Esperanza”


verkünden die Werbetafeln am Rande der Autopista, die sich von La Paz aus den Berg nach El Alto hinauf schängelt.

Tatsächlich ist El Alto als schnellstwachsenste und gleichzeitig ärmste Stadt Boliviens ein Magnet, der viele Menschen vom Land her anzieht, um sich hier eine neue Existenz aufzubauen.

Mit meiner Ankunft in El Alto und Beginn der Arbeit im Projekt Maya Paya Kimsa- einer Initiative für Kinder der Strasse, wurde mir eindringlich vor Augen geführt, dass diese Stadt sehr viele Gesichter besitzt.

Das Leben auf der Strasse spiegelt die unterschiedlichen kulturellen Wurzeln der Menschen wieder. In der Ceja (˜ Augenbraue), der zentralen Strasse in El Alto, reihen sich Diskotheken, Spielhallen, Kinos & Bars dicht aneinander, die Straßenraender sind gesäumt von Gemüse- und Obstverkäufern, sowie von Kindern, die ihre Dienste als Schuhputzer anbieten.

Nur wenige Straßenecken davon entfernt befindet sich die Straße der Brujas (Hexen), welche täglich ihre Rituale mit Weihrauch, Lamafoeten und vielerlei Kräutern zu Ehren der Pachamama (Mutter Erde) vollziehen.

Diese Szenarien, situiert in der unglaublichen Landschaft des Altiplano auf 3800 Metern über dem Meeresspiegel, besitzen ohne Zweifel die Fähigkeit einen in Bann zu ziehen.

Der sehr eigene Charakter aus Tradition und Moderne trägt bestimmt nicht unerheblich dazu bei, dass man im tiefer gelegenen La Paz auf zahlreiche Reisende trifft, die unter ihren Eindrücken auf dem südamerikanischen Subkontinent die Reisen in Bolivien als herausragend beschreiben.

Während der regelmäsigen Buceos, einer Art Tauchgänge durch die Stadt, durch welche das Projekt Maya Paya Kimsa Kontakte mit den Kindern auf der Strasse knüpft, ist es mir möglich, verschiedene Seiten der Stadt kennen zu lernen und nach ihren Ursachen zu hinterfragen. Kinder, die Klebstoff inhalieren, 12 jährige Mädchen die sich prostituieren, Kinder die rauben & gewalttätig sind, minderjährige Kinder, die bereits eigene Kinder zur Welt gebracht haben, Menschen mit schweren Verletzungen, betrunkene Menschen, die in der Strasse liegen, und vielerlei Eindrücke mehr.

Die Stadt der Hoffnung beheimatet auch viele soziale Missstände. Dies erklärt auch die große Anzahl an sozialen Projekten internationaler und nationaler Organisationen, die in La Paz und El Alto aufzufinden sind. Viele dieser Projekte bieten den Kindern der Strasse Wohnmöglichkeiten und Unterstützung zur Wiederaufnahme der Schulausbildung bzw. der beruflichen Ausbildung an. Da viele Kinder auf der Strasse aufgewachsen sind und einen Großteil ihrer Zeit dort verbracht haben, stellt die Integration in ein Hogar (Heim) eine große Hürde dar, die mit vielen Regeln verbunden ist. So haben viele Kinder einige Zeit in verschiedenen Hogares verbracht, sind jedoch oft nach wenigen Wochen wieder weggelaufen, zurück in das gewohnte Umfeld der Strasse.

Hier knüpft die Idee des Projektes Maya Paya Kimsa an, welches sich als Brücke versteht, um die Kinder in der Übergangsphase vom Leben auf der Strasse hin zu einem Leben in einem Hogar, der Familie oder zu einem Leben auf eigenverantwortliche Weise, begleitet und unterstützt.

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